Der SPD-Bundestagsabgeordnete Falko Mohrs (Helmstedt-Wolfsburg) fordert Anja
Karliczek, Bundesministerium für Bildung und Forschung, auf, ihre Entscheidung
der Standortauswahl „Forschungsfabrik Batterie“ kritisch zu hinterfragen und eine
volkswirtschaftlich sinnvollere Entscheidung zu treffen.
Wie am Wochenende bekannt wurde, soll sich ein Expertengremium auf Grundlage
eines detaillierten Kriterienkatalogs für einen anderen Standort ausgesprochen haben.
Ministerin Karliczek hat sich allerdings entschieden, das Zentrum für Batterieforschung in
Münster anzusiedeln. Der SPD-Abgeordnete kritisiert, dass bei der Standortauswahl der
CDU-Politikerin maßgebliche Argumente offenkundig keine Berücksichtigung gefunden
haben.
„Forschung, vor allem in existenziellen Zukunftsfeldern, benötigt die direkte Anbindung
an die praktische Umsetzung. Wir brauchen den Austausch zwischen Wissenschaft und
Wirtschaft! Nur so können sich notwendige Synergien effizient entwickeln“, erklärt Falko
Mohrs. Darüber hinaus wurde der volkswirtschaftliche Nutzen der Standortauswahl nicht
ausreichend berücksichtigt. Denn in Regionen, die vom Technologiewandel in der
Automobilindustrie direkt betroffen sind, wäre der Nutzen eines Forschungsstandortes
für die Allgemeinheit besonders hoch.
Der Wandel weg vom Verbrennungsmotor hin zum Elektromotor, führt dazu, dass vor
allem in strukturschwachen Regionen in den nächsten Jahren viele Arbeitsplätze
wegfallen werden. „Im Gegensatz zu Münster ist unsere gesamte Region direkt vom
Strukturwandel in der Autoindustrie betroffen, hier könnten sich die Investitionen in Höhe
von 500 Millionen Euro deutlich besser entfalten. Das wäre auch volkswirtschaftlich
sinnvoller.“ In einem Brief hatten die niedersächsischen Bundestagsabgeordneten die
Ministerin daher aufgefordert, ihre Entscheidung der Standortauswahl „Forschungsfabrik
Batterie“ noch einmal zu hinterfragen und zu einem vollumfänglich nachvollziehbaren
Ergebnis zu kommen“, so Falko Mohrs, Mitglied im Bundestagsausschuss für Wirtschaft
und Energie.